DIE LIEBE DES MANNES ZUM KINDE IST: VERZWEIFLUNG
Gleichwohl man zu sagen pflegt, daß Die Liebe des Mannes zum Kinde Steht hinter der Liebe der
Mütter; So weiß der, der so spricht nicht Um den Ozean, der eingeschlossen Ruhet in seiner Brust;
Der bewegt und doch so hoffnungslos Festgebannt ist an seinem Orte – In Ermangelung des Öffnens,
des Sicher-Ergießens in die Schale des Gebens, Des vollständigen, alles umfassenden Gebens, Der erlösenden Hingabe, die dem Manne Begrenzt ist durch die Natur.
Schon beginnend mit seiner Bedeutenden Und doch so Lächerlich-Geringen Zutat zum Anfang des
Lebens Zieht sich sein grausam gefügtes Nicht-Vermögen gleichsam über die Jahre: An der Seite des Kindes Und doch So unendlich entfernt! Ein Geliebter, Ein schöner Fremder! Bleibt seine
Liebe im Angesicht Der Innigkeit Der mütterlichen Bande V e r z w e i f l u n g ; Verurteilt zur Hinwendung hinaus In die Weite Und in die Verlorenheit Des Lebens
© 1986 Gottfried Schenk
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